BrŸder und Schwestern im Herrn, liebe
Verehrer Unserer Lieben Frau von Eldern!
Als mir Mitte Februar 1979 ein Brief aus Ottobeuren
zugesandt wurde mit der Anfrage, ob ich in diesem Jahr beim Eldernfest die
Festpredigt Ÿbernehmen wŸrde, sagte ich selbstverstŠndlich gerne zu, weil es
mir immer eine Ehre ist, wenn ich Ÿber die jungfrŠuliche Gottesmutter predigen
darf, zumal in dieser Zeit, wo so viele darauf aus sind, Maria die ihr
geschuldete Ehre zu rauben. Man sandte mir damals auch ein Bildchen mit dem Gnadenbild
und der kurzen Geschichte ãUnserer Lieben Frau von EldernÒ. Am Schluss dieser
kurzen Geschichte hei§t es vielsagend: ãSeit 500
Jahren betet das glŠubige Volk zu Unserer Lieben Frau von Eldern: ãDu Arche des
Bundes – bitte fŸr uns!ÒÒ
Bei diesem Ehrentitel fŸr Maria, unter dem sie hier also
seit 500 Jahren angerufen und verehrt wird, bin ich bei der Vorbereitung auf
diese Festpredigt unwillkŸrlich hŠngen geblieben, weil ich mir dachte: Wie kam
man nur dazu, hier Maria gerade unter diesem doch selten gebrauchten Ehrentitel
anzurufen?! Gewiss, dieser Ehrentitel steht in der vom hl. Petrus canisius aus
Loreto in SŸditalien in unsere deutschen Lande gebrachten Lauretanischen
Litanei, wo Maria ausdrŸcklich ãArche des BundesÒ genannt wird oder wie es in
der jetzigen Neufassung der Lauretanischen Litanei im ãGotteslobÒ hei§t: ãDu
Bundeslade GottesÒ. Aber kaum je sonst wird doch Maria unter diesem Ehrentitel
angerufen, obwohl er an sich sehr vielsagend ist, wie sich beim Vergleich
zwischen der alttestamentlichen und der neutestamentlichen Bundeslade, die
Maria ist, sofort herausstellt.
Denken wir uns da zuerst hinein in das 4. Geheimnis des freudenreichen
Rosenkranzes: ãJesus, den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast!Ò
Darstellung Jesu im Tempel oder – wie der lateinische Ausdruck fŸr dieses
Heilsgeheimnis lautet: praesentatio Domini. Man sollte dabei die ursprŸngliche
Bedeutung des lat. Wortes ãpraesentatioÒ nicht Ÿbersehen: es steckt darin das
lateinische Wort ãpraesensÒ (gegenwŠrtig, prŠsent), also GegenwŠrtigsetzung des
Herrn im Tempel, wobei dem himmlischen vater das 40 Tage alte Kind Mariens zum
PrŠsent gemacht wurde. Bleiben wir zuerst bei dieser so gesehenen
ãpraesentatioÒ = GegenwŠrtigsetzung (des Herrn) im Tempel. Etwas wurde im
Tempel wieder gegenwŠrtiggesetzt, was ihm seit Jahrhunderten abging. Etwas ganz
Zentrales war seit Jahrhunderten nicht mehr im Tempel gegenwŠrtig: Die
Bundeslade fehlte im Allerheiligsten des Tempels.
Das muss man sich aus der so bewegten Geschichte des Volkes
Israel klarmachen: UnzŠhlige Male hatte Gott durch den Mund seiner Propheten
das hartnŠckig verstockte, abtrŸnnige Volk Israel gewarnt, gemahnt, zur Umkehr aufgefordert. Alles blieb
fruchtlos. Da brach Gottes Strafgericht herein: Jerusalem wurde erobert, der
Tempel wurde nach einem Bestand von 418 Jahren zerstšrt, das Volk Israel in die
babylonische Gefangenschaft abgeschleppt. Nur so viel gelang damals noch dem
Propheten Jeremia: Die Bundeslade konnte er noch retten und in einer Hšhle des
Berges Nebo verstecken (vgl. 2 Makk 2,4 ff).
Seither aber war die alttestamentliche Bundeslade
verschwunden. Selbst als die Israeliten 70 Jahre spŠter aus der Gefangenschaft
in Babylon nach PalŠstina zurŸckkehren durften und den Tempel wieder aufbauten,
blieb die Bundeslade verschwunden. Sie fehlte fortan im Allerheiligsten.
Nun aber beim Tempelgang Mariens kam die Bundeslade wieder
in den Tempel, freilich nicht die alttestamentliche, sondern die
neutestamentliche Bundeslade: Maria mit ihrem gšttlichen Kinde!
Stellen wir da nun den Vergleich an zwischen der
alttestamentlichen und der neutestamentlichen Bundeslade ...
Zur Veranschaulichung dieses Vergleiches darf ich Ihnen
zuerst von meiner Hl.-Land-Pilgerfahrt vor genau 25 Jahren kurz erzŠhlen. Es
ging damals noch sehr primitiv her und alles war noch mit grš§ten
Schwierigkeiten verbunden. Wir fuhren von Tel Aviv-Jaffa in Richtung Jerusalem.
Die Fahrt ging in einem alten klapprigen Autobus durch die kahlen, šden,
steinreichen berge von JudŠa, durch jene Gegend, von der der Dichter Ludwig
Uhland in seiner bekannten ãschwŠbischen KundeÒ so treffend zu erzŠhlen gewusst
hat:
ãAls Kaiser Rotbart lobesam: zum HeilÕgen Land gezogen kam,
/ da musstÔ er mit dem frommen Heer / durch ein Gebirge wŸst und leer: Daselbst
erhub sich gro§e Not / viel Steine gabÕs und wenig Brot: und mancher deutsche
Reitersmann / hat dort den Trunk sich abgetan ...Ò
Wir kamen auf dieser Fahrt in einen Ort mit dem nicht gerade
schšnen heutigen Namen ãAbu GhoshÒ, benannt nach einem arabischen
RŠuberhauptmann aus dem vorigen Jahrhundert.... Dieser arabische
RŠuberhauptmann hatte es uns aber nicht angetan. Vielmehr galt unsere ganze
Aufmerksamkeit einer Kirche gleich oberhalb des Ortes Abu Ghosh. Dort, wo jetzt
eine Kirche steht, war nŠmlich der alttestamentliche Ort Kariath-Jarim, wo im
Hause eines gewissen Abinadab die Bundeslade 20 Jahre lang aufbewahrt wurde,
nachdem sie auf recht seltsame Weise von den feindlichen Philistern
zurŸckgekommen war. Das 1. Buch Samuel Kapitel 6 und 7 berichtet darŸber: Unter
dem Hohenpriester Heli und seinen verkommenen Sšhnen hatten die Philister das
israelitische Land immer mehr und mehr besetzt. Das rief im Volk Israel
Reaktionen hervor. Israel zog schlie§lich mit starken militŠrischen KrŠften
gegen die Philister zu Feld, wurde aber geschlagen. 4000 Tote blieben auf dem
Schlachtfeld liegen. Die Niederlage war zwar nicht entscheidend, aber doch sehr
ernst. Da nahmen die geschlagenen Israeliten ihre Zuflucht zu einem Mittel, das
ihnen – wie sie meinten – unfehlbar sicher den Sieg Ÿber den Philister
bringen wŸrde: Sie holten die Bundeslade von Silo ins israelitische Heerlager.
Es kam erneut zur Schlacht mit den Philistern. Israel wurde neuerdings
geschlagen und lie§ diesmal nicht nur 30.000 Tote auf dem Schlachtfeld, sondern
verlor auch die Bundeslade, die eine Kriegsbeute der Philister wurde. Noch nie
war ein Šhnliches UnglŸck Ÿber das alttestamentliche Volk Gottes
hereingebrochen. Der Feind, der Philister war ŸbermŠchtig und triumphierte. Die
Philister brachten die Bundeslade als grš§te SiegestrophŠe nach Ashdod und
stellten sie dort im Tempel ihres Gottes Dagon auf. Hier kam es nun gleichsam
zur Auseinandersetzung zwischen dem wahren Gott und dem Gštzen Dagon. Am Tag
nach der Aufstellung der Bundeslade im Tempel des Gštzen Dagon fand man nŠmlich
die Statue des Dagon vor der Bundeslade auf dem Boden liegend. Man stellte die
Statue wieder auf ihren Platz. Aber am folgenden Tag fand man die Statue wieder
auf dem Boden liegend, diesmal mit abgebrochenem Kopf und abgebrochenen Armen.
Gleichzeitig setzten bei den Philistern Plagen ein, Hungersnot und Epidemien.
Man wollte nun die Bundeslade, der von den Philistern dieses UnglŸck
zugeschrieben wurde, so rasch als mšglich abschieben. Man brachte sie von einem
Ort zum anderen. †berall UnglŸck und Katastrophen. So lud man zuletzt die
Bundeslade auf einen mit Ochsen bespannten, fŸhrerlosen Wagen. Das Gespann
schlug die Richtung zum israelitischen Gebiet ein. So kam die Bundeslade nach 7
Monaten wieder nach Israel zurŸck. Und weil Silo, wo die Bundeslade ursprŸnglich
aufgestellt war, kriegszerstšrt war, stellte man sie in Kariath-Jarim, dem
heutigen Abu Ghosh, im Hause Abinadabs auf. Zwanzig Jahre blieb die Bundeslade
hier, bis sie David nach Sion Ÿbertragen lie§. Von dort kam sie dann in den von
Salomo neu erbauten Tempel in Jerusalem.
Nun, zu jener Anhšhe pilgerten wir damals vor vielen Jahren
hinauf, bevor unsere Fahrt nach Jerusalem auf den Berg Sion weiterging.
Dort, auf jener Anhšhe in Abu Ghosh, steht jetzt eine sehr
schšne, gerŠumige Kirche, geweiht Maria, der Arche des Bundes, der
neutestamentlichen Bundeslade. Diese Kirche hat einen hohen mŠchtigen Turm. Auf
ihm ist ganz oben nicht wie sonst gewšhnlich ein Kreuz, sondern eine Statue
Mariens, wie sie mit ausgestreckten Armen ihr gšttliches Kind in Richtung auf
Jerusalem hin hinaufhŠlt. Wir beteten damals die Lauretanische Litanei. Dann
erklŠrte uns ein franzšsischer Pater, der Kirchenrektor jener Kirche, sehr fein
den Vergleich zwischen der alttestamentlichen und der neutestamentlichen
Bundeslade: Maria. Sie ist durch die Menschwerdung des Sohnes Gottes unter
ihrem jungfrŠulichen Herzen zur wahren, wirklichen, eigentlichen Bundeslade
geworden, da der menschgewordene Sohn Gottes neun Monate lang in ihrem
jungfrŠulichen Scho§ weilte und von da aus sich vom ersten Augenblick seiner
irdischen Existenz an dem himmlischen Vater als Opfergabe, als SŸhnegabe anbot
in unendlich wertvollen Akten der Liebe und der Hingabe an den Willen des
Vaters. Maria aber, die Bundeslade, stimmte mit diesen Liebesakten des Kindes
unter ihrem unbefleckten Herzen vollstŠndig Ÿberein. Sie sprach ja nicht nur
zur Menschwerdung des Sohnes Gottes ihr ãFiat mihi ...Ò, sie sprach es immer
wieder, besonders da, wo sich die Menschwerdung des Sohnes Gottes zur Erlšsung
und EntsŸhnung der Menschheit und zur Verherrlichung des himmlischen Vaters
auswirken sollte, eben im Opfer.
Von jener Anhšhe in Abu Ghosh, dem alttestamentlichen
Kariath-Jarim, hat man den ersten Blick hinŸber auf die hochgebaute heilige
Stadt Jerusalem und auf den Berg Sion...
So konnten wir damals im Geiste den Weg verfolgen, den die
Bundeslade dann unter Kšnig David zog, hinŸber auf den Berg Sion, wie es im
Psalm 131 besungen wird. Und dann von Sion in den salomonischen Tempel.
Unsere Gedanken aber gehen jetzt weiter zur neutestamentlichen,
wahren Bundeslade, wie sie in den Tempel kam bei der ãPraesentatio Dni Nostri
Jesu ChristiÒ, bei der Darstellung Jesu im Tempel ...
Versuchen wir jetzt noch genauer den Vergleich anzustellen
zwischen der alttestamentlichen und der neutestamentlichen Bundeslade und ihrem
Schicksal:
1. Die
Beschaffenheit der alttestamentlichen Bundeslade:
Sie war ein viereckiger Kasten aus ganz kostbarem, angeblich
unverweslichem Akazienholz, au§en und innen mit reinstem Gold Ÿberzogen. Am
oberen Rand lief ein goldener Kranz. Unten an den Schmalseiten waren Ringe fŸr
die Tragbalken, die nie entfernt werden durften.
Worin der wahre Wert der alttestamentlichen Bundeslade
bestand? Es war die hohe Bestimmung, fŸr die der Herr sie erwŠhlt hatte: Sie
sollte Thron des unsichtbaren, aber hier in ganz besonderer Weise gegenwŠrtigen
Gottes sein. Und sie sollte die beiden Gesetzestafeln in sich bergen, die der
Herr auf Sinai dem Moses Ÿbergeben hatte zum Zeugnis des Bundes zwischen Gott
und seinem auserwŠhlten Volke.
2. Das
Schicksal der alttestamentlichen Bundeslade:
FŸr die Kinder Israels war die Bundeslade immer das erste
und hšchste Heiligtum des ganzen Volkes. Angefangen am Fu§ des Berges Sinai, wo
die Bundeslade erbaut worden war, ist sie immer die bestŠndige Begleiterin des
auserwŠhlten Volkes gewesen. Als Zeichen gšttlicher Huld und Macht teilte sich
vor der Bundeslade der Jordan, sodass das Volk trockenen Fu§es hinŸberziehen
konnte, hinein ins Gelobte Land (vgl. Josue c.3).
In allen Heimsuchungen und Schwierigkeiten wandte man sich
immer um Hilfe und Rat an die Bundeslade. Die Gegenwart der Bundeslade inmitten
des israelitischen Kriegsheeres galt als sicherstes Unterpfand der gšttlichen
Hilfe und des Sieges. Ihre Anwesenheit versetzte das israelitische Volk in Jubel,
die Feinde aber in Schrecken. Der grš§te Jammer und der furchtbarste Schlag fŸr
Israel war es, wenn die Bundeslade verlorenging, wie in den Tagen des
Hohenpriesters Heli, als sie in die Gewalt der Philister fiel.
Den Feinden Gottes aber wurde die Bundeslade zur
entsetzlichen ZŸchtigung: Die Gštzen stŸrzten, Krankheit, Seuche, Hungersnot,
Katastrophen kamen daher.
Unehrerbietigkeit gegen die Bundeslade strafte der Herr in
schonungsloser Weise (vgl. 1 Kšn 6,18). Oza musste eine ungeziemende BerŸhrung
der Bundeslade sogar auf der Stelle mit dem Tod bŸ§en (vgl. 2 Kšn 6,6). Wo aber
die Bundeslade in Ehren gehalten wurde und mit gebŸhrender HochschŠtzung und
Ehrfurcht aufgenommen wurde (wie im Haus des Obed-Edom), da weilte Gottes Gnade
und Gottes reichster Segen Ÿber einem Hause.
Der Vergleich zwischen der alttestamentlichen Bundeslade und
der neutestamentlichen: Maria, vom dreifaltigen Gott als wahre Bundeslade von
Ewigkeit her geplant und entworfen; nicht aus unverweslichem Akazienholz
gefertigt wie die alttestamentliche Bundeslade und doch aus unverweslichem Stoff..
Nie vom Wurm der SŸnde angenagt – denken wir an die Unbefleckte
EmpfŠngnis Mariens! – und darum eben auch unverweslich: Aufnahme Mariens
in die himmlische Herrlichkeit mit Seele und Leib gleich am Ende ihres
Erdenlebens!
Innen und au§en war die alttestamentliche Bundeslade mit
purem Gold bedeckt: Maria aber, die neutestamentliche Bundeslade, war vom Gold
der gšttlichen Gnade Ÿber und Ÿber bedeckt, voll der Gnade, gratia plena!
Und der Inhalt der Bundeslade: es waren die Gesetzestafeln
bei der alttestamentlichen Bundeslade, bei der neutestamentlichen Bundeslade
ist es der Gesetzgeber selbst, nicht das alttestamentliche Gesetz, sondern das
neutestamentliche Gesetz der doppelten Liebe im Evangelium. Nicht blo§ Gottes Stimme,
sondern das fleischgewordene personale ewige Wort Gottes barg die
neutestamentliche Bundeslade in sich!
Und diese neutestamentliche Bundeslade ist unzertrennlich
verknŸpft mit dem Geschick des neutestamentlichen Bundesvolkes:
WŠhrend des Pilgerweges Jesu durch die WŸste des Erdenlebens
(von Nazareth nach Bethlehem, von Bethlehem nach Jerusalem und zurŸck nach
Bethlehem, von Bethlehem nach €gypten, von €gypten nach Nazareth), da weilte
der menschgewordene Sohn Gottes immer in oder bei seiner Mutter, der Herr und
die Bundeslade vereint. Und als er sich dann fŸr die drei Jahre seiner
šffentlichen LehrtŠtigkeit von Maria trennte, da durfte aber doch dann als der
Herr sich anschickte, durch den Strom der Leidensflut hindurchzuziehen, die
Bundeslade Maria nicht fehlen. Dort, wo die Entscheidungsschlacht gegen die
feindlichen Philister, den Teufel und seinen Anhang geschlagen wurde, oben auf
Golgotha, da war auch die neutestamentliche Bundeslade auf dem Kampfplatz:
Maria stand unter dem Kreuz auf Golgotha.
Und alle Jahrhunderte hindurch, angefangen von der Urkirche
auf dem Sionsberg im Abendmahlssaal bei der pfingstlichen Herabkunft des Hl.
Geistes bis in unsere Tage: Maria, die neutestamentliche Bundeslade, ist gleich
der alttestamentlichen immer ãdie StŠrke des Volkes GottesÒ, die ãHilfe der
ChristenÒ, die ãMutter der KircheÒ.
Und wo immer die jungfrŠuliche Gottesmutter Maria, die
neutestamentliche Bundeslade, in Ehren gehalten wird, wo ihr wahre Liebe und
Verehrung entgegenschlŠgt, da ist Heil und Segen, Freude und Frieden: sie ist
ãdie Ursache unserer FreudeÒ, das Heil der Kranken, die Zuflucht der SŸnder,
die Tršsterin der BetrŸbten, wie wir Maria in der Lauretanischen Litanei
nennen, nachdem wir sie vorher als ãArche des BundesÒ angefleht hatten.
Vor diesem Heiligtum, vor der neutestamentlichen Bundeslade
stŸrzen die Gštzen der Leidenschaft und des Lasters – denken wir nur an
den unsagbar gro§en Wert der Marienverehrung in den StŸrmen und Versuchungen
der Jugendzeit! P. Ludwig Eschs J hat das vor Jahren in seinem Buch ãMaria und
die JugendÒ in einer Unzahl von Beispielen aufgezeigt! Und wo Maria, die
neutestamentliche Bundeslade, in Ehren gehalten wird und an ihre GnadenvorzŸge
geglaubt wird, da stŸrzen auch die Gštzen der Irrlehre und des Unglaubens: ãTu
cunctas haereses sola interemisti in universo mundoÒ, singt die Kirche in ihrer
Liturgie von Maria!
David holte die alttestamentliche Bundeslade heim: von
Kariath-Jarim auf den Berg Sion. Der Sohn Davids, Christus, holte die neutestamentliche
Bundeslade, Maria, heim vom Berg Sion des irdischen Jerusalem in das himmlische
Jerusalem, wie es in der Apokalypse 11,19 hei§t: ãUnd es tat der Tempel Gottes
im Himmel sich auf und die Lade seines Bundes wurde sichtbar in seinem TempelÒ.
Schlie§en wir mit der Bitte an Gott, er mšge es nicht zulassen, dass in unseren HeiligtŸmern,
in unseren Kirchen, in unseren Gemeinden und Familien die neutestamentliche
Bundeslade jemals fehlt: Maria und die Liebe und Verehrung zu ihr, die uns den
Herrn gebracht und uns zu ihm bringen mšchte.
In einem herzlichen ZwiegesprŠch wollen wir uns heut wieder Maria und ihrem unbefleckten
Herzen weihen und ihr und ihrem gšttlichen Sohn unsere Dienste anbieten, weil
ja unsere Losung in all unserer Marienverehrung lauten muss: per Mariam ad
Jesum, per Jesum ad Patrem! Durch Maria zu Jesus, durch Jesus zum Vater.
Schlie§en kšnnten wir mit dem Psalm 131, den David gedichtet
hat zur †bertragung der Bundeslade von Kariath-Jarim weg auf den Sionsberg!
Denken wir dabei nochmals an die neutestamentliche Bundeslade und ihren
unendlich kostbaren Inhalt: Jesus und Maria!
Im Psalm 131 hei§t es: ãErhebe dich, Jahwe, zum Ort deiner
Ruhe, du und deine machtvolle Bundeslade. Deine Priester sollen sich in
Gerechtigkeit kleiden, deine Getreuen sollen frohlocken in Freude...
Jahwe hat Sion erwŠhlt, auserkoren zu seiner Wohnstatt.
ãDies ist der Ort meiner Ruhe auf ewig, hier will ich wohnen, ihn habe ich mir
erkoren.
... Meine Priester will ich umkleiden mit Heil, meine
Getreuen sollen jauchzen, ja jauchzen... meine Feinde aber will ich bedecken
mit Schmach.Ò